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Umzug bei Frau Wespe

Wespen-Nest der gemeinen Wespe.

Der Umzug der gemeinen Wespe ins Winterquartier steht kurz bevor. Ein Kunstwerk aus modrigem Holz bleibt zurück.

Mit den kühler werdenden Temperaturen wird es für Biene, Wespe und Co. Zeit, sich auf den nahenden Winter vorzubereiten. Dabei haben die unterschiedlichen Arten durchaus verschiedene Strategien, um sich selbst oder zumindest die Nachkommen durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Bei den Wespen lösen sich die kleinen oder großen Nester, in denen im Hochsommer mehrere hundert bis mehrere tausend Insekten zu Hause waren, im Herbst auf. Die meisten Individuen sterben. Lediglich die Jungköniginnen bleiben am Leben. Sie verlassen das angestammte Nest und suchen sich – jede für sich – ein frostfreies Winterquartier, etwa in einem Holzstapel an einer warmen Hauswand oder in einem von Laub geschützten Erdloch.

Bei der Art Vespula vulgaris, der gemeinen Wespe, passiert dieser Umzug ins Winterquartier meist Ende Oktober bis Anfang November. Die begatteten Jungköniginnen sitzen oft noch einige Tage auf der Nestoberfläche bevor sie dann endgültig verschwinden. Die Art erkennt man gut an der ockerfarbigen, muschelartigen Hülle ihres Nestes, das die gemeine Wespe aus vermoderndem Holz baut. Im Bild ist diese arttypische Nesthülle gut zu erkennen. Charakteristisch für die bei uns häufig vorkommende Art ist auch die Zeichnung auf der Stirnplatte, in Form eines breiten schwarzen Striches, der sich nach unten hin etwas verdickt.

Manchmal lästig, aber immer nützlich

Auch wenn uns Wespen manchmal lästig sind, sie sind ebenso nützlich und wertvoll wie Bienen und andere Bestäuber. Als Jäger fangen sie große Mengen kleiner Insekten für ihre Larven, darunter Läuse oder Raupen. So halten sie mittels natürlicher Schädlingsbekämpfung die Natur im Gleichgewicht.

Beim Bienenschutz Stuttgart beschäftigen wir uns intensiv mit den unterschiedlichen Wespenarten. Wir lernen ihren Lebenszyklus, ihre Besonderheiten und Bedürfnisse kennen, und wir geben unser Wissen bereitwillig an Bürger und Interessierte weiter. Auf diese Weise wollen wir helfen, unbegründete Ängste vor Wespen oder Hornissen abzubauen, die leider in unserer Gesellschaft weit verbreitet sind.

Foto: Andi Elsner